Wohin das Schicksal uns führt

   
 


 

 

Home

Inhaberin und Autorin

Liebesgeschichten

=> Im Sternenlicht

=> Wohin das Schicksal uns führt

=> Und wenn ein Lied unsere Herzen bewegt

=> Baby i miss you

=> In deinen Armen

=> Für wen wird dein Herz sich entscheiden?

=> Tausendmal berührt

Gruselgeschichten

LachGeschichten

Gedichte

Geschichten die das Leben schreibt

Selbsterstellte Videos

Gästebuch

Kontakt

 


     
 

"Hallo mein Schatz!" Der große Strauß mit den orange-roten Blumen war das erste, was Maja erblickte. "Der ist für dich!" Mit seinem süßesten Lächeln überreichte Sven, ihr Freund, ihr diesen.  "Wie süß! Dankeschön!" Maja eilte in die Küche, um die Blumen in eine Vase zu stellen. Danach drehte sie sich wieder zu ihrem Freund um, der ihr gefolgt war, umarmte und küsste ihn. Sven erwiderte den Kuss und sie versanken für einige Minuten. "Was machen wir denn heute noch?" erkundigte sich Sven. Maja antwortete darauf: "Ich hatte mir gedacht, wir machen einen schönen Spaziergang runter zum See, bleiben etwas dort und genießen den Sternenhimmel." "Das hört sich doch gut an. Dort am See ist der Himmel immer am Schönsten!" "Ja das ist er." "Wie spät hattest du denn gedacht dort hin zu gehen?" Kurz überlegte Maja, antwortete dann: "Etwa so um 21 Uhr wenn es dunkel ist. Das ist spät genug um einen Sternenhimmel zu haben und früh genug, damit du morgen keine Probleme mit dem Aufstehen bekommst." "Wie süß dass du immer so an mich denkst." Lächelnd nahm Sven seine Maja in die Arme.

 

"Natürlich denke ich an dich! Ich liebe dich doch!" "Ich liebe dich auch mein Schatz!" Er wiegte sie ein wenig in seinen Armen und sie genoss einfach nur seine Nähe und die wahnsinnige Geborgenheit, die sie immer bei ihm gespürt hatte. "Hast du etwas dagegen wenn ich mich für ein Stündchen an den PC setze?" fragte Sven dann nach einer Weile. "Nein ich setze mich dann auch etwas an meinen Laptop und in einer halben Stunde fangen ja auch meine Serien schon wieder an." "Okay, danke mein Schatz." Er küsste sie auf die Stirn, verließ die Küche Richtung Wohnzimmer, schaltete dort seinen PC ein und setzte sich davor.

Maja wischte noch schnell über den Küchentisch, was sie als einziges noch nicht getan hatte, als sie die Wohnung aufgeräumt hatte. Das Tuch wusch sie unter dem Wasserkran kurz ab, hängte es dann über die Heizung und blickte für einen Moment verträumt aus dem Fenster. Wie schön doch alles war. Ihr konnte nichts Besseres passieren, als mit Sven zusammenzuziehen. Und dass sie heute nur ein paar Stunden arbeiten musste, kam ihr sehr gelegen, da sie so einen Großputz machen konnte, der der Wohnung und auch ihrer beider Wohlbefinden sichtlich gut getan hatte.

Sie wandte sich vom Fenster ab, verließ die Küche, betrat ebenfalls das Wohnzimmer und setzte sich an ihren Laptop, der den ganzen Tag schon eingeschaltet war. Ein Fenster blinkte. Dieses war im MSN Messenger und gehörte zu Thorsten, einem Freund von ihr, mit dem sie nur in letzter Zeit leider nicht mehr allzu viel Kontakt gehabt hatte. Umso mehr freute sie sich, dass er sie wieder angeschrieben hatte. "Wie geht es dir?" hatte er gefragt und sie antwortete ihm: "Mir könnte es nicht besser gehen. Und wie geht es dir?" "Mir geht es ganz gut." Und er verkündete: "Ich habe jemand nettes kennen gelernt. Morgen wollen wir uns treffen und…naja…wenn ich Glück habe, bin ich dann kein Single mehr. Sie gefällt mir schon gut und wir verstehen uns prima. Wir scheinen auch viel gemeinsam zu haben." "Na das freut mich doch!" "Ja!" Und Thorsten schickte ein grinsendes Smiley hinterher, worauf Maja lachen musste.
 
"Warum lachst du?" erkundigte sich Sven. Maja drehte sich kurz zu ihm herum und erklärte ihm: "Ich schreibe gerade mit Thorsten. Er hat ein Mädel kennen gelernt und es sieht ganz so aus, als wenn die beiden zusammen kommen könnten." "Na das ist doch schön. Wenn die beiden wirklich zusammen kommen sollten, könnten wir dann mal was zu viert machen. Dann lerne ich ihn auch mal kennen." "Na klar! Von mir aus sehr gerne." Sven wandte sich wieder seinem Spiel zu, während Maja sich auf ihr Gespräch mit Thorsten konzentrierte, zwischendurch den Fernseher einschaltete, weil ihre Serien begannen und das Gespräch mit Thorsten fortsetzte.

Zehn Minuten bevor ihre zweite Serie dann endete, verabschiedete sich Thorsten und Maja stellte ihren Laptop beiseite und konzentrierte sich auf ihre Serie. Auch Sven beendete nun sein Spiel, warf einen Blick auf den Fernseher, kam dann zum Sofa herüber, legte sich zu Maja und nahm sie in den Arm. Maja kuschelte sich an ihn und sie verfolgten gemeinsam das Geschehen auf dem Bildschirm. Als die Serie dann zuende war, standen beide auf und entschieden, erst einmal Essen zu machen. "Wollen wir heute Kartoffelpüree mit Spinat und Fisch machen?" schlug Sven sein Lieblingsgericht vor und Maja leckte sich über die Lippen. "Das ist eine sehr gute Idee."

Noch einmal küssten sie sich leidenschaftlich, dann gingen sie in die Küche und holten die benötigten Dinge aus dem Kühlschrank, Gefrierfach und den Schränken. Maja kümmerte sich um den Kartoffelpüree und den Spinat, Sven bereitete den Fisch und die Soße vor. "Das wird ein Festschmaus!" rieb er sich den Bauch und Maja musste grinsen. Schnell hatte sie den Kartoffelpüree zubereitet und einen der beiden Töpfe mit diesem und den anderen mit dem Spinat befüllt. Sven hatte währenddessen den Backofen vorgeheizt, die Soße angerührt, den Fisch in eine Auflaufform gelegt, die Soße darüber gegossen und die Auflaufform in den vorgeheizten Backofen gestellt. Während den Rest nun der Herd und der Backofen erledigten, gingen die beiden wieder ins Wohnzimmer, legten sich auf die Couch und schmusten verliebt miteinander.

"Sag mal in zwei Wochen fängt die Kirmes wieder an, nicht?" "Ja ich weiß. Darauf freue ich mich schon wahnsinnig!" "Ich mich auch." "Endlich wieder Achterbahn fahren. Dieses Jahr steht ja wieder eine da." "Na dann viel Spaß." Sven musste lachen: "Ja ich weiß wie sehr du Achterbahnen liebst." "Ja abgöttisch! Ich kann gar nicht mehr ohne leben." Beide mussten lachen, so stark war die Ironie aus Majas Satz heraus zu hören. Maja war absolut kein Fan von Achterbahnen. Sie hatte schon immer wahnsinnige Angst davor gehabt.
 
Selbst auf eine Wasserbahn hatte sie sich noch nicht getraut. Dies wollte sie nun dieses Jahr angehen, denn auch eine Wasserbahn sollte dieses Jahr wieder die Besucher locken. Was könnte auch in den heißen Tagen, die für die zwei Kirmeswochen angesagt waren, angenehmer sein als eine rasante Fahrt in den Abgrund mit anschließender Dusche. Schade dass der Sommer erst dann wirklich durchkommen sollte. Zwar genossen sie schon Temperaturen über 20 Grad aber über die 22 wagte sich das Thermometer noch nicht hinaus.

"Ich freue mich auf meinen Schlagerexpress und auf Breakdance!" erklärte Maja und Sven lächelte. Ja diese Attraktionen hatten es ihr, nachdem sie sich endlich mal gewagt hatte sie auszuprobieren, angetan. Wenn auch Schlagerexpress an sich nichts besonderes war, da es eigentlich nur in schnellerem Tempo über Wellen im Kreis fuhr, aber es machte riesigen Spaß. Breakdance hingegen war ein wenig wilder und hatte Maja doch etwas länger vor eine Herausforderung gestellt. Wie oft hatte sie davor gestanden, zugeschaut und sich im Endeffekt doch nicht getraut, selber eine Fahrt mitzumachen. Erst letztes Jahr hatte sie, mit Svens Hilfe endlich den Mut gefunden. Und sie hatte es nicht bereut. Sie lachte jedes Mal lauthals, wenn sie in der Gondel durch die Luft gewirbelt wurde. Sie hatte sich wahrhaftig in dieses Karussell verliebt.

"Meinst du denn du schaffst es dieses Jahr vielleicht auch doch mal mit mir auf die Wasserbahn zu kommen?" fragte Sven nach und Maja verzog zweifelnd das Gesicht: "Das kann ich dir leider nicht versprechen. Ich hoffe ich kann meine Angst auch bei der endlich besiegen, aber ich kann es nicht versprechen." Kurz war es still. "Ich schaue noch mal schnell nach dem Essen." erklärte Maja, stand auf und ging in die Küche. Das Kartoffelpüree rührte sie noch einmal um, ließ den Spinat weiter vor sich hin kochen, schaute nach dem Fisch, der auch noch etwa zehn Minuten brauchte und ging wieder zu ihrem Freund zurück. Er nahm sie wieder in die Arme, sie kuschelte sich an ihn und er flüsterte ihr ins Ohr: "Ich liebe dich." "Ich liebe dich auch!" erwiderte sie. Wieder fingen sie an sich zu küssen, fast wurden sie dabei zu leidenschaftlich, konnten sich aber gerade noch zurück halten.

Und zwei Minuten später stieg ihnen ein angenehmer Duft aus der Küche in die Nase und sie standen auf, Sven holte den Fisch aus dem Backofen und Maja servierte schon mal den Kartoffelpüree und den Spinat auf zwei Teller. Gerade noch passte der Fisch dazu und die beiden mussten lachen. "Doch enger als wir dachten." Mit den Tellern und zwei Gabeln gingen sie ins Wohnzimmer, setzten sich an den Tisch, wünschten sich gegenseitig einen guten Appetit und aßen. "Mmmh schmeckt das gut!" schwärmte Sven genießerisch. "Oh ja! Besser hätte das Essen kaum werden können." Als sie dann fertig waren, brachten sie das Geschirr in die Küche, legten es in die Spüle und gingen ins Wohnzimmer zurück.
 
"Jetzt erstmal verdauen." Mit diesen Worten legte sich Sven auf das Sofa und streckte alle Viere von sich. Maja setzte sich an den Laptop und schrieb mit einer Freundin, die sie gerade im MSN entdeckt hatte. "Na was gibt es interessantes?" "Ich schreibe gerade mit Lucy." "Ah!" Entspannt schloss Sven die Augen. Eine halbe Stunde unterhielten sich die beiden Mädels, dann verabschiedete sich auch Lucy, die noch verabredet war. Maja wollte gerade den Deckel des Laptops zuklappen, da meldete sich Thorsten wieder. "Bin zurück." "Wo warst du denn?" "Ich musste kurz etwas für meinen PC besorgen." "Ah!" "Und was machst du bzw. was macht ihr?" "Wir haben gerade gegessen und Sven liegt hier auf dem Sofa und ich sitze immoment am Laptop. Gegen 21 Uhr wollen wir zum Rhein spazieren und den Sternenhimmel genießen." "WOW!" antwortete Thorsten darauf, "Das würde ich auch mal gerne wieder mit einer Frau machen die ich liebe." "Na vielleicht ist es ja morgen schon soweit." antwortete Maja  und Thorsten erwiderte: "Ja das wäre schön. Ich bin jetzt schon wieder fast zwei Jahre Single, weil ich einfach keine Zeit hatte mich um die Liebe zu kümmern. Aber nun will ich auch in dem Bereich mal glücklich sein." "Ja das kann ich sehr gut verstehen."

Sie schrieben noch ein wenig, zwei Freundinnen von Maja gesellten sich zu ihr hinzu und schließlich waren es zehn vor Neun. "Wir gehen jetzt." verkündete Maja und ihre Freundinnen und Thorsten verabschiedeten sich, Thorsten mit den Worten: "Melde dich!" "Mache ich." erwiderte sie noch, dann klappte sie den Deckel zu, stand auf, zog sich Schuhe und Jacke an, was Sven schon kurz zuvor getan hatte und sie verließen das Haus. Hand in Hand schritten sie durch die Straßen, turtelten und erreichten schließlich den See. Dort wanderten sie ein Stück über die Wiese, gingen bis zum Wasser, blieben dort stehen und Sven schloss seine Freundin von hinten in die Arme. "Das ist so herrlich!" schwärmte Maja. "Ja. Aber mit dir ist es sowieso immer herrlich." Maja drehte sich zu ihm herum. "Mit dir doch auch." Sie küssten sich, küssten und küssten und küssten sich und alles um sie herum versank. Nur das Zirpen der Grillen im Gras und das gelegentliche Streichen des schwachen Windes durch die Büsche begleitete sie noch. Ganz tief schauten sie sich in die Augen. "Ich bin sehr glücklich mit dir weißt du das?" Glücklich sah Maja ihn an: "Ich mit dir doch auch." Wieder versanken sie für einen Moment in ihrer Liebe, dann kuschelte Maja sich wieder in Svens Arme und sie genossen die Stille und den atemberaubenden Anblick des Sternenhimmels. Stunde um Stunde verging und schließlich schlug Sven vor, den Rückweg anzutreten, da es mittlerweile 23 Uhr waren und er am nächsten Morgen schon wieder um 7 Uhr auf der Arbeit sein musste.

Maja erklärte sich einverstanden und sie gingen zurück, erreichten ihr Zuhause fast genau um 23.30 und Sven erklärte gleich, sich ins Bett zu legen. Maja ging zunächst ins Bad, folgte ihm dann und als am nächsten Morgen um sechs Uhr Svens Handy klingelte, um ihn zu wecken, verabschiedete er sich mit einem Kuss und Maja drehte sich für die letzte Stunde noch einmal um. Als ihr Handywecker dann schellte, stand sie auf, nahm sich ihre Anziehsachen, die sie heute tragen wollte, ging damit ins Bad, wusch sich, zog sich an, frühstückte in der Küche und kehrte noch einmal ins Bad zurück um sich die Zähne zu putzen. Den Weg zur Arbeit legte sie innerhalb einer Viertelstunde zurück und war damit zehn Minuten zu früh. Deshalb räumte sie in ihrer Abteilung im Geschäft schon einmal ein wenig auf. Als die richtige Arbeitszeit dann begann, durfte sie zunächst in der Obst,- und Gemüse Abteilung helfen, beschäftigte sich danach dann mit ihrer Abteilung und erhielt sogar ein Kompliment von ihrem Chef, wie gut ihre Abteilung doch immer aussehen würde. Sie bedankte sich und arbeitete eifrig weiter. Der Feierabend rückte damit schnell immer näher und schließlich verabschiedete sie sich um 18 Uhr von ihren Arbeitskollegen und verließ das Geschäft.

Was freute sie sich schon auf Zuhause. In irrem Tempo legte sie den Weg zurück, begrüßte zuhause ihren Freund mit einem Kuss und kuschelte sich mit ihm, nachdem sie zu Abend gegessen hatten, zu einer DVD auf dem Sofa zusammen. Danach schaltete Maja den DVD Player und den Fernseher aus und legte sich wieder zu Sven. "Was machen wir denn jetzt noch?" flüsterte er, während er sie zärtlich streichelte und Maja erkannte alleine schon an der Art wie er das sagte, worauf er hinaus wollte. "Ja eine gute Frage. Wie wäre es damit?" Sie ging ihm unter das T-shirt, streichelte seinen Rücken, wanderte mit der Hand nach vorne, wo sie ihm über den Bauch streichelte und küsste ihn. "Na das ist doch ein verlockendes Angebot!" Er erwiderte den Kuss, fing ebenfalls an sie zu streicheln und wanderte langsam mit dem Mund ihren Hals herunter, zwischen die Brüste und zu ihrem Bauch. Erregt räkelte Maja sich unter ihm. Langsam zogen sie sich aus und versanken ganz in ihrer Leidenschaft. Beim nächsten Blick auf die Uhr, als sie schließlich wieder entspannt nebeneinander lagen, stöhnten sie auf. Schon wieder hieß es schlafen gehen. Sie standen auf, Sven verschwand kurz im Bad um sein Geschäft zu verrichten, Maja dann um sich die Zähne zu putzen und sie gingen ins Schlafzimmer.

Am nächsten Tag, gerade von der Arbeit zurück, wurde Maja gleich von Thorsten im Messenger angeschrieben. "Ich bin mit ihr zusammen!" verkündete er und Maja schrie kurz auf vor Freude, was Sven, der gerade zur Tür herein kam, hörte und schrieb ihm zurück: "Das freut mich. Das hast du echt verdient." Bevor sie nach näherem fragen konnte, wollte Sven wissen, was los sei und Maja erklärte ihm: "Thorsten ist mit seiner Süßen zusammen." "Oh das freut mich für die beiden." Maja erkannte gleich, dass etwas nicht stimmte. "Ist alles in Ordnung?" fragte sie nach und Sven schaute kurz zu Boden. "Na ja…" Angespannt schaute Maja ihren Freund an. Was würde wohl jetzt kommen? Was war passiert? "Der Betrieb muss schließen. Wir haben schon länger nicht mehr genug Aufträge nur hatte die Chefetage gehofft, dass die Auftragslage wieder besser wird. Aber es ist nur schlechter geworden. Und ich habe jetzt die Wahl ob ich mit nach Belgien gehe oder mir einen neuen Job suche." "Oh nein!" Gleich stand Maja auf und nahm ihren Freund tröstend in den Arm.

"Was hast du jetzt vor?" fragte sie ihn. Sven antwortete traurig: "Ich werd mir einen neuen Job suchen. Belgien hieße für uns alles hier aufgeben und das sehe ich nicht ein. Und wer weiß wie lange sich die Firma da hinten dann hält. Geht das auch schief, stehen wir da und haben alles umsonst hinter uns gelassen." "Ja da hast du wohl recht." "Na ja ich werde mich mal an den PC setzen und direkt nach einer neuen Stelle suchen." "Mach das. Soll ich eben Essen machen?" "Das wäre lieb von dir." "Was möchtest du denn heute gerne essen?" "Ich hätte heute Lust auf Nudeln mit Rührei." "Okay dann mache ich das." "Danke mein Schatz." Er nahm sie noch einmal in den Arm und küsste sie, dann ging sie in die Küche und er setzte sich an seinen PC.

Zwischendurch stöpselte Maja kurz ihren Laptop vom Strom ab, ließ ihn erstmal über den Akku laufen und stellte ihn in der Küche auf den Tisch, um nebenbei mit Thorsten schreiben zu können und näheres zu erfahren. Dieser berichtete total verliebt, wie sie sich das erste Mal gesehen hatten, wie sie den Tag verbracht hatten und sich schließlich das erste Mal näher gekommen waren. Maja lächelte. Ja Liebe war doch was Wunderschönes. "Wie sieht es denn bei euch aus? Auch alles in Ordnung?" erkundigte Thorsten sich nun. Maja antwortete darauf: "Es geht. Sven hat heute seinen Job verloren und ist natürlich down." "Oh! Ja das ist nicht schön. Er sollte gleich zum Arbeitsamt gehen, sich erstmal arbeitslos melden und sich gleichzeitig einen neuen Job suchen." "Er sitzt schon am PC um sich was Neues zu suchen." "Schatz gehst du dann morgen früh zum Arbeitsamt?" rief sie ins Wohnzimmer. "Warum denn zum Arbeitsamt? Ich hoffe doch mal dass ich schnell was Neues finde." "Ja, aber du kannst doch nicht erwarten dass du morgen schon wieder eine neue Stelle bekommst. Wenn es länger dauert musst du doch sehen dass du dann anderweitig Geld her bekommst. Dann lass dir solange vom Arbeitsamt helfen." "Ich brauche das Arbeitsamt nicht. Ich werde es aus eigener Kraft schaffen wieder Geld zu verdienen!" entgegnete er.
 
Maja konnte es kaum glauben. "Und wie soll es solange hier weiter gehen? Soll ich für uns beide bezahlen? Du weißt dass ich auch nicht gerade Welten verdiene." "Für diesen Monat bekomme ich ja noch mein Geld und bis nächsten Monat werde ich schon wieder einen Job haben." erwiderte Sven. "Na wenn du meinst. Hoffen wir dass du Recht behältst." Damit wandte Sven sich wieder seinem PC zu und Maja führte ihr Gespräch mit Thorsten fort. Als sie ihm erklärte, wie Sven zum Arbeitsamt stand, konnte der es kaum glauben. "Sorg bitte dafür dass er zum Arbeitsamt geht. Er macht euch sonst beiden nur Schwierigkeiten und damit das Leben zur Hölle und hinterher kaputt. Du kannst nicht für euch beide bezahlen. " "Ihr teilt euch doch die Miete oder?" fragte er nach und Maja antwortete mit ja. "Wie viel bezahlt ihr im Monat? Habt ihr eine Dreizimmerwohnung?" "Ja wir haben eine Dreizimmerwohnung und bezahlen 490 Euro im Monat." erwiderte Maja. "Und wie viel verdienst du im Monat? Netto bestimmt nicht mehr als 1000 Euro oder? Und was musst du davon noch bezahlen?2 In Klammern folgte dahinter: "Wenn die Fragen erlaubt sind."

"Ja natürlich darfst du fragen. Im Monat verdiene ich netto 920 Euro." erklärte Maja und fügte hinzu: "Davon muss ich meine Handyrechnungen bezahlen, meine Internetkosten, zwei Versicherungen, die GEZ, den Strom und die Lebensmittel zur Hälfte." "Da bleibt dir auch nicht allzu viel übrig oder?" "Ach meine dreihundert Euro im Monat habe ich." "Okay das ist gut. Aber wenn du dann für euch beide bezahlen musst, hast du ja nichts mehr." "Nein." Ein trauriges Smiley folgte. "Trete ihm in den Hintern, soweit darf es aufgarkeinenfall kommen!" "Das mache ich, das kannst du mir glauben." Ein Blick auf die Nudeln. Sie waren fertig. Maja nahm zwei Teller aus dem Schrank, füllte sie mit den Nudeln und dem Rührei, brachte beide Teller ins Wohnzimmer, holte den Laptop ebenfalls wieder herüber und schrieb, während sie aßen noch ein wenig mit Thorsten. Bis dieser sich verabschiedete weil seine Freundin eben bei ihm angekommen war.

Maja stellte im Messenger eine Abwesenheitsnachricht ein und konzentrierte sich auf ihre Serien die gerade begonnen hatten, als sie den Fernseher eingeschaltet hatte. Sie schaute kurz zu ihrem Freund herüber. Der war noch immer konzentriert auf der Suche nach Arbeit, hatte nur einmal kurz aufgeblickt als sie ihm den Teller hingestellt hatte. Nach den Serien schaltete sie auf ein anderes Programm um und sah sich dort etwas an. Um 20.15 holte sie sich eine Decke aus dem Schlafzimmer und kuschelte sich darunter. "Ich lege mich gleich auch zu dir." erklärte Sven und Maja freute sich, wieder mit ihm kuscheln zu können. Eine Seite nach der anderen verschwand auf seinem Bildschirm und schließlich stand er auf, streckte sich kurz und kam herüber. Maja ließ ihn unter die Decke und kuschelte sich ganz eng an ihn. Gemeinsam genossen sie den Spielfilm der über den Bildschirm flimmerte. Als dieser zuende war, beugte sich Sven über seine Freundin, küsste sie zärtlich und flüsterte erregt: "Weißt du worauf ich jetzt Lust hätte?" Maja grinste. "Ich kann es mir vorstellen." Sie versanken in einem leidenschaftlichen Kuss, streichelten sich und schliefen schließlich wieder miteinander. Glücklich schliefen sie danach ein.

Am nächsten Tag ein ähnliches Bild. Und auch in den Tagen danach änderte sich nicht viel. Endlich war dann der große Tag da, die Kirmes begann. Maja, Sven, Thorsten und Tanja, Thorstens Freundin, hatten verabredet, sich um 17 Uhr am Schlagerexpress zu treffen. Maja und Sven betraten nun gerade den Kirmesplatz von dieser Seite und Maja erblickte Thorsten mit seiner Freundin im Arm gleich davor. Sie begrüßten sich und Thorsten schlug vor, erst einmal eine Runde zu fahren. Alle waren einverstanden, kauften sich an der Kasse die Chips und stiegen in die Waggons.

Danach liefen sie dem Strom von Menschen entgegen über den Kirmesplatz, erreichten als nächstes die Wasserbahn. "Was meint ihr?" drehte sich Thorsten fragend um. "Für mich ist das nichts!" entgegnete Tanja sogleich und auch Maja war eher skeptisch. So gerne sie es mal wagen würde, ihre Angst war einfach zu groß. Thorstens Blick ruhte jetzt auf Sven der sofort einwilligte. Er liebte Wasser,-und Achterbahnen und konnte kaum genug davon bekommen. Während die Jungs verschwanden, begann Tanja ein Gespräch mit Maja. Sie unterhielten sich nett, bis Tanja bemerkte, dass Sven ein sehr gut aussehender Mann war.

"Und was ist mit deinem? Der sollte dir doch gefallen." verstand Maja nicht. "Na ja er ist ja auch sehr nett und er gefällt mir auch sehr gut, aber vom Aussehen her muss ich ehrlich sagen, könnte er schon etwas besser sein. Ich hab schon anfangs manchmal gedacht ich hätte lieber jemanden der besser aussieht aber na ja ich mag ihn." Maja glaubte nicht recht zu hören. "Du magst ihn? Sollte man für eine Beziehung nicht ein bisschen mehr empfinden?" "Das meine ich ja auch. Es ist ja nicht so dass ich ihn nur freundschaftlich mag. Klar sind da stärkere Gefühle im Spiel. Ich spreche nur nicht gleich von Liebe. Das finde ich etwas albern nach ein paar Wochen." "Okay das hört sich schon besser an. Liebe muss sich ja auch erstmal entwickeln." "Eben." Tanja grinste.

Da traten auch schon die Jungs von der Wasserbahn herunter…klitschnass. Die Mädels lachten: "Ihr seht ja toll aus." "Ach komm Schatz lass dich mal umarmen!" scherzte Thorsten nun und lief auf Tanja zu, die kreischend davon rannte. Sven beobachtete das ganze grinsend und bemerkte: "Die beiden scheint es ja echt erwischt zu haben." "Ja." Doch innerlich machte sich Maja ein wenig Sorgen. Hoffentlich tat Tanja Thorsten nicht weh. Sie hatte ein komisches Gefühl wegen dem was Tanja von sich gegeben hatte. Dennoch bemühte sie sich, nicht mehr darüber nachzudenken und genoss den restlichen Abend, den sie unter anderem auch schwer verliebt auf dem Riesenrad verbrachten.

Am folgenden Morgen stand Maja dann gut gelaunt auf und machte sich auf den Weg zur Arbeit. Nach der Arbeit freute sie sich, endlich mal in eine ordentliche Wohnung zurückzukehren, da Sven versprochen hatte, aufzuräumen, wenn er sowieso schon den ganzen Tag zuhause war. Und er hatte Wort gehalten. Nicht nur aufgeräumt sondern auch geputzt hatte er und auf dem Tisch stand ein Strauß Blumen mit einem kleinen Kärtchen dazwischen: "Für meinen Schatz!" Überglücklich fiel Maja ihm um den Hals und sie verbrachten einen weiteren wunderschönen Tag und Abend miteinander.

Am nächsten Tag hatte Maja dann das Glück ein wenig früher nach Hause zu dürfen. Was sie zuhause aber erwartete, damit hatte sie nicht im Geringsten gerechnet und sie war zutiefst schockiert. Die Jealousien waren im Wohnzimmer herunter gelassen, in der Küche lag ein Brett und ein Messer auf dem Tisch, auf der Spülablage standen ein Topf und ein Teller in dem eine Gabel und ein Messer lagen, der Teppich im Wohnzimmer war voller Krümel, der Fernseher trällerte vor sich und Sven lag auf dem Sofa und schlief. Vorsichtig weckte Maja ihn. "Schatz? Was ist denn hier passiert?" "Warum? Was soll hier passiert sein?" "Na ja wie es hier aussieht." "Was hast du denn heute gemacht?" erkundigte sie sich als nächstes. "Na ja heute nicht so viel. Ich bin heute morgen aufgestanden, habe gefrühstückt, ein wenig Fern geschaut, bin dabei eingenickt, hatte, als ich wach geworden bin, noch etwas Hunger und hab mir deshalb noch mal etwas zu essen gemacht und dann habe ich mich noch mal vor den Fernseher gelegt und bin wohl wieder eingeschlafen." "Aha. Und was machen die Bewerbungen?" "Darum wollte ich mich gleich wieder kümmern." "Und was ist mit der Wohnung?" "Könntest du die bitte heute machen? Sonst schaffe ich kaum Bewerbungen." "Okay ich kümmere mich darum."

"Danke du bist lieb." Sven gab ihr einen Kuss, stand auf und setzte sich wieder an seinen PC. Maja ging in die Küche und begann erstmal dort aufzuräumen. Danach saugte sie im Wohnzimmer den Teppich und fiel schließlich geschafft aufs Sofa. Nach zwei Stunden gesellte sich Sven wieder zu ihr und sie kuschelten. Daraus wurde schnell wieder ein leidenschaftliches Liebesspiel und sie erwachten wie auch in der Nacht davor, auf dem Sofa. "Was machst du denn heute noch?" fragte Maja ihren Freund. Der antwortete: "Ich denke ich werde mich um noch ein paar Bewerbungen kümmern und dann die Wohnung machen." "Okay." Maja ging ins Bad, duschte, bereitete sich für die Arbeit vor, verabschiedete sich von Sven und verließ das Haus.

In freudiger Erwartung machte sie sich nach der Arbeit dann, mit den Einkaufsbeuteln in der Hand auf den Weg nach Hause. Dort erhielt sie erstmal einen Schock. Sven saß geknickt auf dem Sofa. Die Wohnung war, wie am vorherigen Tag nicht aufgeräumt. Dies war ihr aber erstmal egal. Sie wollte sich zunächst um ihren Freund kümmern. "Was ist los?" fragte sie. "Alleine übers Internet habe ich heute schon wieder sieben Absagen bekommen. Die Firmen die ich vor einigen Wochen angeschrieben habe haben sich bis heute nicht gemeldet, was für mich eine eindeutige Absage ist…mich verlässt einfach langsam der Mut!" "Deshalb solltest du zum Arbeitsamt gehen damit die dich unterstützen bis du neue Arbeit gefunden hast." "Nein! Ich habe dir doch schon mal gesagt dass ich es alleine schaffen will!" Maja konnte es nicht glauben. "Wie kann man nur so stolz sein!"

Und langsam sammelte sich auch in ihr Verzweiflung an. >>Schatz, dieser Monat hat nur noch eine Woche. Danach würde es für mich heißen hier alles zu bezahlen. Für uns beide. Und du weißt dass ich das nicht kann. Soviel Geld habe ich nicht." "Ja was soll ich denn machen?" entgegnete er. "Zum Arbeitsamt gehen!" antwortete Maja darauf. "Okay ich warte noch ein paar Tage ab.Wenn ich bis dahin nichts habe gehe ich zum Amt." "Na das ist doch ein Angebot." zwinkerte Maja ihm zu und umarmte ihn erstmal. Sie küssten sich und gleich wurde Sven wieder zudringlich. "Sven nein nicht jetzt! Wir müssen erstmal die Wohnung aufräumen!" "Okay."

Sie standen auf und erledigten die Arbeiten, die anstanden. Danach versuchte es Sven gleich noch einmal, doch wieder wehrte Maja ab. Ihre Serien begannen und sie wollte diese in Ruhe schauen. Während sie vor dem Fernseher saß, wurde sie im Messenger wieder von Thorsten angeschrieben. Sie erfuhr von ihm, dass bei den beiden alles in Ordnung war und erzählte ihm, was sich bei ihr zugetragen hatte. Weitere Tage vergingen und endlich kam der Morgen an dem Sven zum Arbeitsamt gehen wollte. Gespannt was sich nun ergeben hatte, betrat Maja abends, von der Arbeit zurückgekehrt, wieder die Wohnung und erschrak zunächst. Wieder lag Sven auf dem Sofa und schlief. Sie weckte ihn und erkundigte sich, was sich beim Arbeitsamt ergeben hätte. Darauf erwartete sie ein Schock. Sven war nicht gegangen; er hatte versehentlich den ganzen Tag verschlafen.

Langsam wurde Maja panisch. Das Ende des Monats war da und sie hatte kaum mehr eine Chance, die Hälfte der Miete und die anderen Zuzahlungen von Sven rechtzeitig zu bekommen. Für eine kleine Weile war sie auf jeden Fall gezwungen beides zu bezahlen. Sie hätte schon jetzt am liebsten losgeheult bei diesem Gedanken. "Schatz ich kann nicht für uns beide bezahlen. Das schaffe ich nicht!" Unerwartet wurde Sven plötzlich laut: "Was soll ich denn machen?" "Zum Arbeitsamt gehen. Bitte!" Tränen standen Maja in den Augen. Sven aber hatte seine alte Einstellung wieder. "Nein ich werde es alleine da raus schaffen." Fassungslos erwiderte Maja: "Und was ist mit mir? Schatz ich kann nicht für uns beide bezahlen, dafür reicht mein Geld nicht!" "Du kriegst es zurück wenn ich wieder einen Job habe." "Schatz darum geht es nicht! Wenn ich alles bezahlen muss bleiben mir für den ganzen Monat gerade noch etwa 60 Euro für mich."

"Na toll es geht nur um dich!" sprang Sven jetzt wütend auf, "Kannst du dich bitte mal in mich hineinversetzen wie es mir geht? Wie es ist nach 5 Jahren plötzlich arbeitslos zu sein und einfach keine Stelle mehr zu finden?" "Ja das verstehe ich ja auch voll und ganz, nur du könntest zumindest dafür sorgen, dass auch von deiner Seite wieder Geld herein kommt indem du zum Arbeitsamt gehst und dich arbeitslos meldest." "Du mit deinem verdammten Arbeitsamt! Ich will kein Geld von denen! Ich will eigenes verdienen!" "Das kannst du doch dann auch wenn du wieder einen Job hast. Solange sind wir aber auf die angewiesen!" "Nein, ich nicht!" "Na toll. Und ich bin dir also egal!" "Ja jetzt fang du noch Stress an!" Das war zuviel für Maja. Weinend schnappte sie sich ihre Handtasche und rannte raus. Draußen schrieb sie Thorsten eine verzweifelte SMS. Der erklärte, sofort zu ihr zu kommen und zwanzig Minuten später stand er neben ihr.

"Was ist denn passiert?" Maja schilderte ihm die Geschehnisse und brach in Tränen aus. "Ich weiß nicht mehr wie es noch weiter gehen soll. Ich gehe finanziell diesen Monat kaputt und nun auch noch sein Verhalten mit dem er mich so verletzt." Tröstend schloss Thorsten sie in seine Arme. "Weißt du was? Ich komme mit hoch und wir reden gemeinsam mit ihm." "Das würdest du tun?" "Ja natürlich!" "Danke das ist lieb." Gemeinsam gingen sie wieder ins Haus und betraten die Wohnung. Das Gespräch zwischen Thorsten und Sven begann schwierig, Sven erklärte sich aber schließlich einverstanden, etwas zu ändern.

Doch am nächsten Tag folgte die große Ernüchterung. Zwar hatte Sven die Wohnung aufgeräumt, zum Arbeitsamt wollte er dennoch nicht gehen, saß tags über immer an seinem PC um nach einer Stelle zu suchen und versuchte jeden Abend Maja zu verführen. Dabei wurde er von Abend zu Abend schlimmer. Er konnte einfach nicht verstehen, dass sie nicht wollte. Als sie eines abends wieder mit Thorsten im Messenger eine Unterhaltung führte, erwartete sie der nächste Schreck. Thorsten berichtete ihr dass er nicht mehr mit Tanja zusammen war. Sie hatte auf ihrer Arbeit einen jungen Mann kennen gelernt der als Model tätig war und ihn von einem Tag auf den anderen verlassen. "Hast du vielleicht etwas Zeit? Mir geht es ziemlich dreckig und ich muss dringend hier raus." bat er. "Ja natürlich!" antwortete Maja und sie verabredeten, sich in einer halben Stunde auf einem Spielplatz in ihrer Nähe zu treffen. Fünf Minuten bevor Maja los musste, begann Sven wieder ihren Nacken zärtlich zu küssen, strich mit den Händen über ihren Rücken und wanderte langsam damit nach vorne zu ihren Brüsten. Energisch schob Maja ihn von sich, stand auf und zog sich ein paar Schuhe und eine Jacke an. "Wo willst du denn um die Zeit noch hin?" "Ich treffe mich mit Thorsten. Ihm geht es gar nicht gut, Tanja hat ihn wegen einem anderen verlassen." "Oh!" "Wann bist du zurück?" fragte er noch. Maja antwortete: "Ich weiß es nicht." Die Tür fiel hinter ihr ins Schloss und zum ersten Mal spürte sie die Erleichterung Sven für eine Weile nicht in ihrer Nähe zu haben.

Am Spielplatz angekommen erblickte sie Thorsten gleich, der auf der Lehne einer Bank saß. "Na?" "Na?" erwiderte er traurig. Sie setzte sich zu ihm und hörte ihm erstmal zu. Nachdem Thorsten sich dann seinen Schmerz von der Seele geredet hatte, wollte er wissen, wie es ihr und Sven denn ergangen wäre und sie erklärte ihm die Situation. Dabei wollte sie so cool wie möglich erscheinen, wohl mehr vor sich selbst als vor anderen. Doch die Situation mit Sven hatte sie noch stärker mitgenommen als sie geahnt hatte und sie brach ganz plötzlich in Tränen aus. Selber erschrocken versuchte sie alles,sich zu beruhigen, doch ihr Herz wollte sich erleichtern und sie war machtlos. "Komm mal her!" Thorsten stand auf, stellte sich vor sie und nahm sie in den Arm. Geborgenheit suchend schmiegte Maja sich an ihn. "Thorsten ich kann nicht mehr. Ich bin am Ende!" "Nein. Wir werden uns gegenseitig helfen, wir werden uns gegenseitig Trost geben und die Wunden heilen, die die beiden verursacht haben."

Er schaute auf. "Hättest du vielleicht Lust eine Runde über die Kirmes zu gehen? Das könnte uns beide ablenken." Und er fügte hinzu: "Ich lade dich ein." Das sagte er so süß, dass Maja einfach grinsen musste. "Gerne!" "Na bitte! Grinsen kannst du auch wieder." "Und du lächeln." erwiderte Maja und Thorsten lächelte: "Ja…Wir schaffen das schon gemeinsam." Nebeneinander liefen sie auf das Kirmesgelände zu, liefen zunächst eine Runde und standen dann wieder vor dem Schlagerexpress. "Fahren wir eine Runde?" "Sehr gerne!" Sie kauften die Chips, stiegen ein und kurz darauf setzte sich das Gerät in Bewegung. Lachend genossen sie die Fahrt. Da ertönte auf einmal Michael Wendler’s "Salz in den Augen" und Maja traten wieder die Tränen in die Augen. All ihre Trauer und der Schmerz brachen wieder heraus und sie fing an zu weinen. Erschrocken nahm Thorsten sie wieder in den Arm. "Thorsten ich kann nicht mehr! Warum tut er mir nur so weh?" "Ich weiß es nicht." erwiderte er traurig. Es tat ihm weh, dass sie so bitterlich weinte. Sie war ein so besonderes Mädel, anders als viele andere. Warum musste sie so etwas mitmachen."

Das Karussell wurde langsamer und stoppte dann. Schnell wischte sich Maja die Tränen aus dem Gesicht und stieg aus. Ein kleiner Junge, der ihr verweintes Gesicht gesehen hatte, zog seine Mutter am Arm: "Mama, ist das Karussell so schlimm dass man da weinen muss?" "Ich weiß es nicht." war die Mutter überfordert. Thorsten und Maja gingen eine weitere Runde, während der Maja sich auf einer der Toiletten kurz das Gesicht noch einmal wusch, um wieder frisch auszusehen und kamen schließlich vor der Wasserbahn zum Stehen. Während Thorsten ein wenig irritiert war, dass Maja ausgerechnet vor dieser Attraktion stehen geblieben war, beobachtete sie einen der Wagen, wie er in den Abgrund fuhr und fasste einen Entschluss. "Ich will meine Ängste besiegen!" erklärte sie und schaute Thorsten geradewegs ins Gesicht: "Lass uns da drauf gehen!" "Bist du dir sicher?" fragte Thorsten unsicher nach. "Ja!" Und sie war sich sicher: "Heute schaffe ich es!" Kurz war es zwischen ihnen still, dann fügte Maja noch hinzu: "Und das ohne Sven! Das wäre für mich noch eine Genugtuung eine meiner größten Ängste ohne seine Unterstützung zu besiegen. Ich bin nicht auf ihn angewiesen, egal in welchem Sinn!" "Du bist dir wirklich sicher?" erkundigte Thorsten sich vorsichtshalber noch einmal."Ja absolut!" "Okay."

Sie gingen zum Kassenhäuschen, kauften die Chips und stiegen in einen der Wagen ein. Gleich merkte Maja wie sich ihr Puls ein wenig erhöhte. Noch ein wenig mehr als sie auf dem Weg nach oben waren. Und oben angekommen wurde sie doch von Panik erfasst. "Shit." Sie verkrampfte und klammerte sich so stark an die Haltegriffe, dass die Knöchel weiß hervortraten und die Handflächen schmerzten. "Wenn es für dich dann leichter ist, lehn dich ruhig an mich." bot ihr Thorsten an, der hinter ihr saß. Maja tat dies, schmiegte sich, unbewusst schutzsuchend an ihn und fühlte sich gleich etwas besser. Die Abfahrt war dabei nicht mal halb so schlimm, wie sie es sich ausgemalt hatte. Das Schlimmste aber stand ihnen noch bevor. Eben hatten sie gerade mal die kleine Abfahrt hinter sich gebracht, nun fuhr der Wagen noch einmal nach oben, in aber die doppelte Höhe und Maja wurde panisch. "Shit! Thorsten ich schaffe das nicht! Shit! Ich muss hier raus! Ich überleb das nicht!" "Maja du kannst hier nicht raus!" "Aber ich schaff das nicht!" Tränen der Angst stiegen in ihren Augen auf und der Kloß der sich in ihrem Hals gebildet hatte wuchs und wuchs, drohte schließlich sie zu ersticken, als sie oben angekommen waren und herunter blicken konnten. "Shit! Shit!" Maja brachte nur noch Flüche heraus und geriet immer mehr in Panik. So hoch hatte sie sich das nicht vorgestellt und nun dort hinunterzustürzen, das wusste sie, würde sie nicht überleben. "Thorsten ich krieg keine Luft mehr!" Langsam fuhr der baumstammartige Wagen um den Halbkreis und umso näher er dem Abgrund kam, desto schlimmer wurde es. "Maja du darfst keine Angst haben. Die Angst sorgt dafür dass du keine Luft mehr kriegst!" "Du sagst das so einfach!" Maja konnte sich einfach nicht beruhigen.

Thorsten fiel nur eine letzte Möglichkeit ein, um sie von ihrer Angst abzulenken. Er hatte Angst diese anzuwenden, doch er sah keinen anderen Ausweg mehr, da er wusste, was solch eine Panikattacke in einer solchen Situation anrichten konnte. Er drehte Majas Gesicht mit einer Hand vorsichtig herum und küsste sie. In diesem Moment stürzte sich der Wagen in den Abgrund, Thorsten ergriff auch mit der Hand wieder den Haltegriff, hörte aber nicht auf Maja zu küssen. Von einer eiskalten Dusche wurden sie unten wieder zurückgeholt und Maja sah Thorsten überrascht an. Dieser entschuldigte sich: "Entschuldige ich habe einfach keine andere Möglichkeit mehr gesehen." "Schon gut." brachte Maja nur noch heraus. Sie stiegen aus und liefen erstmal eine Weile still nebeneinander her. "Ich hoffe ich habe damit jetzt nichts kaputt gemacht?" Thorsten war ein wenig ängstlich. "Nein hast du nicht." Noch immer brachte Maja kaum einen klaren Gedanken zusammen. Endlich schaffte sie es und konnte Thorstens Frage, wie sie denn die Abfahrt vertragen hätte, ob es sehr schlimm gewesen wäre, beantworten: "Von der habe ich kaum was mitbekommen. Das einzige was ich gespürt habe, war ein angenehmes Kribbeln im Bauch." "Na das lässt doch hoffen." "Ja vielleicht. Ob ich mich aber so schnell wieder auf so ein Ding traue das weiß ich nicht." erklärte sie.

Sie konnte sich nicht erklären warum sie von der Abfahrt kaum etwas mitbekommen hatte, aber sie wusste, hätte sie diese richtig miterlebt, hätte sie sie nicht so gut überstanden. Das Riesenrad tauchte nun neben ihnen auf und Thorsten sah Maja fragend an. "Ich weiß nicht." erwiderte diese und fügte hinzu: "Ich habe Angst dass mir da die Sache mit Sven wieder hoch kommt." "Dann bin ich doch da." versuchte Thorsten sie zu ermuntern, "Wir geben uns gegenseitig Kraft diese schwere Zeit zu durchstehen." "Okay du hast mich überredet." "Schön!" lächelte Thorsten, sie traten an die Kasse, kauften die Tickets und konnten sogleich in eine freie Gondel einsteigen. Das Rad drehte ein wenig, ließ weitere Fahrgäste Platz nehmen, drehte noch ein Stück weiter bis die beiden in ihrer Gondel ganz oben waren und ließ sie dort für wenige Minuten verharren. "Welch eine Aussicht!" schwärmte Thorsten. "Ja. Ich weiß noch wie ich einmal mit Sven auf so einem Riesenrad gefahren bin." Tränen stiegen ihr bei dieser Erinnerung wieder in die Augen. "Hey nicht weinen! Warte ich komme vorsichtig zu dir rüber." Mit beiden Händen die Stange in der Mitte umklammernd, hob Thorsten kurz seinen Hintern von der Bank und setzte ihn auf der Bank neben Maja schnell wieder ab. Sanft zog er sie zu sich in den Arm und Maja genoss die Nähe.

"Ich danke dir!" "Wofür?" "Dass du mir diesen Halt gibst, dass ich mich mit dir wieder ein wenig gut fühlen kann." "Hey! Dafür brauchst du dich doch nicht zu bedanken. Erstmal sind Freunde doch dafür da dass sie einem helfen, wenn es einem nicht gut geht. Und wir haben doch gesagt wir geben uns gegenseitig Kraft. Ich kann mich bei dir genauso bedanken. Wenn du nicht wärst, würde ich wohl nur depressiv zuhause sitzen, die Wände anstarren und mich fragen, warum sie das getan hat." Und er verfiel doch wieder ein wenig in seine Verzweiflung. "Warum musste sie mir das antun? Für ein Model hat sie mich verlassen, mich einfach stehen lassen. Geht es den Frauen denn nur noch ums Aussehen? Es zählen doch auch noch andere Werte!" Er stützte das Gesicht in die Hände. "So langsam verliere ich echt den Glauben an die Frauenwelt und die Liebe." Nun war es an Maja ihn in den Arm zu nehmen und zu trösten. "So darfst du nicht denken. Es gibt auch noch vernünftige Frauen." "Fragt sich nur wo." entgegnete Thorsten und ergänzte: "Die vernünftigen Frauen sind meistens schon vergeben." "Es gibt aber bestimmt auch noch welche die Single sind." war sich Maja sicher. "Na ja, erstmal werde ich aber so schnell keiner mehr vertrauen!" Und er legte den Arm wieder um Maja und zog sie an sich. "Ich bin einfach nur froh dass ich dich habe. Das ist für mich zurzeit das Wichtigste." Maja lächelte: "Und ich werde dich auch niemals im Stich lassen, das verspreche ich dir."

Das Rad setzte sich endlich wieder in Bewegung und sie spürten ein angenehmes Kribbeln im Bauch, als sich ihre Gondel das erste Mal gen Boden senkte. "Ich weiß dass du mich niemals im Stich lassen würdest. Du bist die einzige Frau der ich noch vertraue." Sie lächelten sich an. Dann genossen sie schweigend die Fahrt. Als das Riesenrad dann nach zehn Minuten schließlich wieder stoppte und ihre Gondel an den Ausgang gelang, stiegen sie aus und setzten ihren Weg fort, der sie schließlich zum Breakdance führte. "Wollen wir?" fragte nun Maja mit einem begeisterten Blitzen in den Augen. Wie liebte sie dieses Gerät. "Klar!" Sie kauften ihre Tickets, stiegen ein, mussten kurz warten bis auch die übrigen Gondeln besetzt waren und das Karussell setzte sich in Bewegung. Lachend wirbelten sie durch die Luft, schrieen teilweise vor Spaß und konnten noch nicht aufhören zu lachen, als sie längst schon wieder ausgestiegen waren.

Sie liefen weiter und erblickten schließlich zu ihrer rechten Seite die Achterbahn, vor der sie kurz stehen blieben und sie mit verschiedenen Gefühlen betrachteten. Thorsten liebte Achterbahnen, ihm konnten sie kaum wild genug sein, Maja dagegen hatte wahnsinnige Panik davor. Aus den Augenwinkeln konnte sie schon wieder sehen, wie Thorsten sie fragend anschaute. Ihr Magen zog sich zusammen. "Nein Thorsten! Sei mir nicht böse aber das kann ich nicht!" "Hey ist doch kein Problem. Es zwingt dich doch niemand." Wieder zog er sie aufmunternd kurz zu sich in den Arm, dann gingen sie weiter, gingen noch eine Runde, in der sie sich auch etwas zu essen holten, steuerten danach dann den Ausgang an und Thorsten brachte Maja nach hause, bevor er sich selber auf den Heimweg machte. "Danke noch mal, dass du da warst." "Hey!" antwortete Maja und übernahm jetzt seinen Satz, "Ist doch klar! Dafür sind Freunde doch da!" Thorsten lächelte. "Komm noch mal her!" Sie umarmten sich, blieben für ein paar Minuten so stehen und verabschiedeten sich schließlich, Thorsten machte sich auf den Rückweg und Maja ging lächelnd die Treppe zu ihrer Wohnung hinauf. Wann hatte sie zuletzt einen so schönen Abend gehabt.
 
Leise schloss sie die Wohnungstür auf. Hoffentlich schlief Sven schon. Doch schon ertönte aus dem Wohnzimmer: "Na wieder da?" "Ja Schatz!" antwortete sie, schloss wie jeden Abend die Tür hinter sich ab und ging ins Wohnzimmer. "Und?" "Was und?" "Geht’s ihm besser?" "Ja. Wir sind ein wenig über die Kirmes gegangen." "Aha." Und plötzlich änderte sich sein Tonfall in einen vorwurfsvollen: "Und da seid ihr nicht mal auf die Idee gekommen mich zu fragen ob ich vielleicht mit möchte." "Wir haben auf der Kirmes noch viel geredet." "Sonst hätte ich dich natürlich gefragt, ob du mitkommen möchtest." setzte sie hinzu." Ach so ihr habt auf der Kirmes noch viel geredet. Das ist natürlich etwas anderes!" Der Sarkasmus in seiner Stimme war kaum zu überhören. "Was soll denn das jetzt?" Maja konnte es einfach nicht glauben. "Maja auf der Kirmes redet man nicht, da hat man Spaß! Verkauf mich doch nicht für dumm! Gib doch wenigstens zu dass du mich nicht dabei haben wolltest!" "Das ist doch gar nicht wahr! Aber es wird doch wohl mal erlaubt sein, etwas ohne dich zu unternehmen. Und wie gesagt wir haben noch geredet!" "Ach komm!" Genervt drehte er sich wieder zu dem Bildschirm seines Computers.

Enttäuscht und traurig sagte Maja kein Wort mehr, ging ins Bad, zog sich um und ging, ohne noch einmal mit Sven zu reden, ins Schlafzimmer, wo sie gleich einschlief. Am folgenden Tag konnte sie sich nicht richtig auf die Arbeit konzentrieren, zu sehr beschäftigte sie die Sache mit Sven. Was war nur aus ihm geworden? Dass es ihm schlecht ging weil er arbeitslos war konnte sie ja verstehen, aber musste er seine schlechte Laune an ihr aus lassen? Und wie sollte es von nun an finanziell weiter gehen? Diese Frage trieb ihr fast wieder die Tränen in die Augen. Gerade noch konnte sie sie zurück halten. Gegen Abend fuhr sie dann wieder zurück, war ein wenig ängstlich, was sie diesmal erwarten würde und betrat mit ein wenig Herzklopfen die Wohnung. Stille erfüllte den Raum und sie schaute vorsichtig ins Wohnzimmer. Sven saß an seinem PC und surfte im Internet. An der Wohnung hatte sich nichts geändert und widerwillig begrüßte Maja ihren Freund. "Hi." erwiderte der nur, wandte dabei seinen Blick nicht von dem Bildschirm.

"Was machst du?" erkundigte Maja sich. "Ich suche nach Arbeit." Maja wunderte sich ein bisschen, warum er wieder nichts an der Wohnung getan hatte. Er konnte doch kaum den ganzen Tag nach Arbeit gesucht haben. Aber sie fragte erstmal vorsichtig: "Wann bist du denn aufgestanden?" "Um eins." "Warum denn so spät?" rutschte ihr nun doch eine Frage heraus. "Ach muss ich mich jetzt auch noch dafür rechtfertigen wie lange ich wach bleibe?" Gleich erhob sich Svens Stimme wieder ein wenig. "So meinte ich das doch gar nicht!" Maja nervte es, sich ständig verteidigen zu müssen und sie beschloss, sich nichts mehr gefallen zu lassen. "Ich wundere mich nur dass du wieder nichts an der Wohnung getan hast!" erklärte sie in einem Tonfall der etwas mehr Selbstbewusstsein angenommen hatte.

Das war zuviel. Wieder flippte Sven aus: "Sag mal was willst du eigentlich? Machst mich an weil ich kein Geld rein bringe, wenn ich aber dafür sorgen will, dass ich wieder Geld einnehme, meckerst du dass ich nichts an der Wohnung mache!" "Schatz!" bemühte Maja sich um Frieden, "Es geht mir nur darum, dass wir jetzt halb sechs haben und du somit viereinhalb Stunden Zeit hattest. Du hättest nur zehn Minuten was an der Wohnung tun müssen dann wäre schon was weg gewesen. Dann hättest du auch noch mehr als genug Zeit gehabt nach Arbeit zu suchen." Doch Sven wollte sie einfach nicht verstehen. "Weißt du was? So langsam kotzt du mich richtig an!" schrie er sie an, schnappte sich seine Jacke und stürmte an ihr vorbei nach draußen.

Geschockt starrte Maja die Tür noch wenige Minuten an, drehte sich dann um, ging mit den Einkäufen in die Küche um diese dort wegzuräumen, spülte ein wenig Geschirr und setzte sich dann auf die Couch um ihre Serien zu schauen. Wirklich darauf konzentrieren konnte sie sich heute nicht und bei einer wunderschönen Liebesszene füllten sich ihre Augen mit Tränen, wurden stärker und stärker und sie begann zu weinen. Warum nur tat er ihr so weh? Egal was sie auch tat immer stritten sie nur, immer machte er ihr nur Vorwürfe. Seit Tagen hatte er ihr nichts Liebes mehr gesagt, sie nicht mehr in den Arm genommen, das einzige wozu er sich ihr noch näherte war Sex. Darauf hatte Maja aber verständlicherweise keine Lust bei seinem Verhalten und es führte zu weiterem Streit. Langsam war sie nervlich am Ende. Wie sehr brauchte sie jemanden der sie einfach mal in den Arm nahm, ihr ein wenig Geborgenheit gab und ihr zeigte, dass sie doch etwas Wertvolles war.

Ein vertrautes Geräusch ertönte von ihrem Laptop. Eine Nachricht war im Messenger gerade für sie eingetroffen. Sie klappte den Deckel hoch und schaute nach. Es war Thorsten. Wie es ihr gehen würde fragte er. Darauf antwortete sie ihm, dass es ihr sehr schlecht gehen würde, sie mit den Nerven am Ende wäre und nicht mehr weiter wüsste. Als er sich darauf erkundigte, wie es zu ihrem Zustand gekommen war, erzählte sie ihm was, sich den Abend zuvor und auch noch an diesem Abend zugetragen hatte. "Waas?!" Thorsten konnte es nicht glauben. "Warte ich komme sofort zu dir!" Sie verabschiedeten sich und Maja konzentrierte sich auf die letzte Viertelstunde ihrer zweiten Serie, stand dann auf, räumte das Wohnzimmer ein wenig auf und saugte durch. Danach räumte sie in der Küche noch ein paar Dinge weg und schließlich klingelte es, Maja drückte den Türöffner und hörte schnelle Schritte im Flur.

Schon stand Thorsten vor ihr: "Hey Süße!" und sie fiel ihm weinend um den Hals. Bitterlich weinte sie in seinem Arm, ließ sich dabei vorsichtig von ihm ins Wohnzimmer bringen und sie setzten sich auf die Couch wo Thorsten sie gleich wieder in seinen Arm nahm und sie tröstete. "Thorsten ich kann nicht mehr! Der Typ macht mich kaputt!" klagte sie wieder. Traurig erwiderte dieser:  "Süße ich sehe da leider nur noch eine Möglichkeit: Du musst dich von ihm trennen. Oder wenn du meinst es ist noch zu retten, ihn wenigstens bitten, auszuziehen. Die Wohnung läuft schließlich auf deinen Namen. Das heißt du hast alle Rechte." Maja überlegte. Es würde ihr nicht leicht fallen Sven vor die Tür zu setzen. Was hatten sie doch für schöne Zeiten gehabt. Doch er hatte sich sehr verändert. Er war schon seit Wochen nicht mehr der Mann in den sie sich damals verliebt hatte.

"Versprichst du mir, mir weiterhin beizustehen?" bat sie Thorsten, "Alleine schaffe ich das alles nämlich nicht." "Natürlich! Du weißt doch ich bin immer für dich da!" Dankbar schloss Maja ihn in die Arme. Sie warteten eine Stunde, dann hörten sie wie der Schlüssel im Türschloss gedreht wurde und Sven stand vor ihnen. Er war leicht angetrunken. Was für seine Freundin und Thorsten noch unfassbarer war. Damit hatte er sein Schicksal besiegelt. Jegliche Zweifel hatte er damit weggeräumt. "Sven ich möchte dass du ausziehst." erklärte Maja ihm gleich, ohne ihn zu Wort kommen zu lassen. "Wie bitte?" konnte der es nicht fassen. "Du siehst doch es hat so einfach keinen Sinn." begann Maja wieder sich zu rechtfertigen. "Finanziell gehe ich an der Situation kaputt, wir streiten uns nur noch, was mich nur noch mehr kaputt macht und wann hast du mich das letzte Mal in den Arm genommen und warst zärtlich zu mir?"

Bei dieser Frage stiegen ihr wieder Tränen in die Augen und Thorsten legte beruhigend den Arm um sie. "Sven ich kann nicht mehr!" sagte sie unter Tränen. Der stand nur da und wusste nichts zu sagen. "Du kannst mich nicht rausschmeißen!" entgegnete er dann, worauf Maja mit fester Stimme antwortete: "Doch Sven! Es tut mir leid aber es geht nicht mehr." Nun wurde Sven aggressiv: "Sag mal du hast se wohl nicht mehr alle! Mir geht es ja noch nicht schlecht genug weil ich keinen Job mehr habe. Schmeiß du mich jetzt noch auf die Straße, du hast doch wohl einen an der Klatsche!" "Hey!" Thorsten konnte nicht zusehen wie Sven Maja noch weiter fertig machte, "Keine Beleidigungen sonst gibt’s Ärger!" "Toll! Hast ja einen Beschützer wie süß!" tönte Sven. Bemüht die Fassung zu wahren, erklärte Maja ihrem Freund: "Du weißt dass du jederzeit zu deinen Eltern zurück kannst. Dein Zimmer steht noch immer frei." Und sie betonte noch einmal: "Es tut mir leid Sven aber es geht so einfach nicht mehr. Ich gehe an dieser Beziehung nur noch kaputt!"

Und sie stockte. Zum ersten Mal hatte sie ausgesprochen was sie schon länger tief im Inneren gespürt, nur noch nicht bewusst wahrgenommen hatte. Es reichte nicht mehr, dass er nur auszog, es war schon längst zu spät die Beziehung noch zu retten. Sven hatte die Gefühle die sie für ihn hatte im Laufe der letzten Tage allmählich zerstört und es war nicht mehr möglich diese zurück zu holen. Zu tief saß der Schmerz. Bevor Sven noch etwas sagen konnte, fügte sie schnell hinzu: "Und ich möchte auch dass wir uns trennen. Es tut mir leid aber ich liebe dich nicht mehr. Du hast zuviel kaputt gemacht." "Na das ist ja ganz klasse! Weißt du was? Du kannst mich mal!" schrie er und rannte raus. Dabei fluchte er noch, bevor er die Tür hinter sich knallen ließ: "Schlampe!" Dies versetzte Maja wieder einen Stich ins Herz und sie fing wieder an zu weinen, wobei ein paar Tränen auch Tränen der Erleichterung waren, dass sie es endlich hinter sich gebracht hatte. Thorsten nahm sie wieder in den Arm und drückte sie ganz fest. Maja legte die Arme um ihn und schmiegte sich an ihn.

"Bist du dir sicher dass es richtig war die Beziehung zu beenden?" fragte Thorsten unsicher. Er machte sich Sorgen, ob Maja damit das Richtige getan hatte, denn er wusste, wie sehr sie Sven geliebt hatte. "Ja das war absolut das Richtige. Ich hätte diesen Schritt schon viel eher gehen müssen. Ich liebe ihn nicht mehr; er hat sämtliche Gefühle in mir zerstört." "Okay. Ich will nur nicht dass du nachher irgendetwas bereust." "Nein das tue ich nicht." "Okay." "Hey!" Er schaute sie an, "Wollen wir noch mal über die Kirmes gehen? Ich lad dich wieder ein." "Oh danke das ist lieb." Sie wirkte nachdenklich. "Ich überlege nur gerade wie ich das mit der Wohnung mache."

Thorsten dachte nach. "Am besten sprechen wir mal mit deinem Vermieter und sagen ihm dass du die Wohnung nicht mehr bezahlen kannst, da du und dein Freund euch vorher die Kosten geteilt habt. Wie ich gesehen habe ist über dir ja noch eine kleinere Wohnung frei, da frag doch mal, ob du in diese umziehen könntest. So nimmt der Vermieter immer noch etwas an dir ein. Damit dürfte der einverstanden sein." "Das ist die Idee!" Maja war begeistert. Sie schnappte sich ihr Handy: "Ich werde den Vermieter gleich mal anrufen." Zweimal ertönte das Freizeichen, dann wurde abgehoben und die Stimme des Vermieters erklang. Maja schilderte ihm die Situation und nach einigem Hin und Her überlegen gab er sein Einverständnis unter der Bedingung, dass Maja spätestens bis zum folgenden Montag ihre Wohnung leer geräumt und alles in die neue Wohnung gebracht haben würde. Kurz kam Maja ins Schwitzen. Das waren nur drei Tage die sie Zeit hatte. Ermutigend nickte Thorsten ihr zu und sie verabredete mit dem Vermieter eine halbe Stunde später den Schlüssel für die Wohnung im oberen Stockwerk zu erhalten und den Umzug über das Wochenende dann fertig zu bringen.

Nachdem beide aufgelegt hatten, schaute Maja Thorsten fragend an: "Was wollen wir so lange machen?" "Wir können ja einfach etwas Musik hören und uns ein wenig unterhalten." Einverstanden stand Maja auf, erkundigte sich ob Thorsten Sunrise Avenue mochte, da aus den letzten Tagen noch eine CD der Band im Player lag und schaltete den CD Player, nachdem Thorsten bejaht hatte, ein. Kurz ging sie noch einmal in die Küche um beiden etwas zu trinken zu holen. Als sie wieder in den Raum trat begann der ruhige Song "Keep dreamin" und sie wurde für einen Moment wieder traurig. Nachdem sie die Gläser auf den Tisch gestellt hatte, drehte sie sich um, ging zum Fenster und schaute hinaus.

"Hey ist alles in Ordnung?" fragte Thorsten von der Couch aus. "Ja geht schon." Doch schon stand er auf und kam zu ihr herüber. Er legte die Arme um sie und sie lehnte sich zurück. "Das wird alles wieder, ich verspreche es dir." Maja drehte sich zu ihm herum. "Ich danke dir Thorsten. Du bist der beste Freund den ich jemals hatte und du gibst mir soviel. Durch dich habe ich die Kraft weiter zu machen." "Ich möchte einfach dass es dir gut geht und du glücklich bist." Sie schauten sich an, schauten sich zum ersten Mal in die Augen und für einen Moment schien Magie in der Luft zu liegen. In dem Moment klingelte es. Der Vermieter war da. Maja ging zur Wohnungstür, drückte auf den Türöffner und öffnete die Tür. Schon hörten sie schnelle Schritte und der Vermieter stand vor ihnen. "Hier sind die Schlüssel für oben. Ich muss leider schon wieder weiter, habe gleich wieder einen Termin." Gleich drehte er sich wieder rum und eilte die Treppe wieder hinunter.

"Na dann wird es ja dieses Wochenende ernst." sagte Maja noch zu Thorsten, schloss dann die Tür hinter sich und sie kehrten wieder ins Wohnzimmer zurück. "Wollen wir dann gleich zur Kirmes starten?" fragte Thorsten nachdem Maja den Schlüssel in einer Schublade verstaut hatte. "Gerne!" Schnell zog sie sich ihre Jacke über, Thorsten seine und sie verließen die Wohnung. Unterwegs machte Thorsten Maja ein erstaunliches Geständnis: "Weißt du dass es mir seit wir soviel zusammen machen viel besser geht? Ich denke kaum mehr an Tanja. Und wenn sie wieder ankommen würde, mir würde es überhaupt nicht schwer fallen ihr zu widerstehen." Maja lächelte: "Das freut mich. Du tust mir auch sehr gut. Ich denke auch viel weniger an Sven." Darauf lächelte auch Thorsten: "Ich finde es schön dass wir uns so gut helfen können." "Ja ich auch."

"Hey!" Thorsten blieb stehen und hielt Maja am Arm fest. Sie drehte sich zu ihm herum. "Komm noch mal her!" Sie schlossen sich in die Arme. Ein wohliges Gefühl erfüllte Maja, zu gerne hätte sie die Zeit für diesen Moment angehalten. "Ich hab dich lieb." flüsterte Thorsten ihr zu. "Ich hab dich auch lieb." erwiderte Maja. Sie ließen einander wieder los und spazierten weiter auf den Kirmesplatz zu. Wieder tauchte, auf dem Kirmesgelände angekommen, zuerst der Schlagerexpress neben ihnen auf und sie entschieden sich gleich für eine Fahrt. Maja nahm zuerst Platz, Thorsten setzte sich an den äußeren Rand um Maja davor zu schützen während der Fahrt dort hinein gedrückt zu werden. Als Maja das erste Mal gegen ihn gedrückt wurde lachten sie und sie wehrten sich nicht. "Weißte was?" Maja lehnte sich an ihn und er legte seinen rechten Arm um sie. Entspannt schloss Maja die Augen, genoss einfach den Fahrtwind und das angenehme Kribbeln, das die Fahrt in diesem Karussell immer in ihr auslöste.

Als die Fahrt endete, fiel es ihr schwer aufzustehen. Nur ungern ließ sie sich von Thorsten aus dem Wagen helfen. "Wir können später gerne noch mal fahren." versprach er ihr. Sie folgten dem Besucherstrom, blieben für einen kurzen Moment wieder vor der Wasserbahn stehen, gingen aber weiter, nachdem Maja den Kopf geschüttelt hatte. Noch einmal hatte sie nicht den Mut einen dieser Baumstammartigen Wagen zu betreten. Zu groß war die Angst vor der höheren Abfahrt. Auch die anderen Karussells betraten sie zunächst nicht. Erst beim Schlagerexpress stoppten sie wieder. "Wollen wir noch mal?" Sie schauten sich an. "Klar! Gerne!" Sie kauften die Tickets und stiegen in einen Wagen. Gerade hatten sie sich gesetzt, da stoppte die Musik, für einen Moment konnten sie die Geräusche und die Musik, die von den anderen Ständen und Attraktionen herüber drang, hören.

Auf einmal klang dann ein, ihnen sehr vertrautes, Lied aus den Boxen und Maja konnte es kaum glauben. "Dieses Lied haben wir doch vorhin noch bei mir gehört!" "Ja ich weiß. Ich erkenne es auch wieder." "Ist das schön!" Einzelne Tränen der Rührung liefen Maja über die Wangen. Sie kuschelte sich in Thorstens Arme. "Ich hoffe das ist okay für dich?" "Ja natürlich." Er streichelte ihr kurz mit der Hand über die Wange. Die Wagen setzten sich nun auch in Bewegung und Maja fühlte sich als würde sie fliegen. Kurz warf Thorsten einen Blick hinunter zu ihr. Wie süß sie doch aussah wenn sie träumte. Er lehnte seinen Kopf auf ihren, genoss die Fahrt und fühlte sich fast als würde er erst erwachen, als das Karussell langsamer wurde, nur noch ausrollte und schließlich zum Stehen kam.

Sie standen auf, streckten sich zunächst und gingen dann wieder hinunter. "Das war einfach traumhaft!" schwärmte Maja. "Mh Mh!" erwiderte Thorsten nur, klang etwas nachdenklich und Maja schaute ihn an: "Alles in Ordnung?" Und eine Sorge kam ihr in den Sinn: "Du musstest doch nicht gerade wieder an Tina denken oder?" "Nein nein." lächelte Thorsten, "Tina ist mir völlig egal." Er hielt kurz inne, führte dann fort: "Ich weiß nicht wie ich es erklären soll…gerade eben…es war so schön…aber…ich weiß nicht wie ich es erklären kann, mir fallen kaum Worte dazu ein." Gespannt schaute Maja ihn an. Endlich wusste Thorsten seine Gedanken in Worte zu fassen: "Manchmal und besonders während der Fahrt eben habe ich das Gefühl, dass ich überhaupt kein Mädel mehr kennen lernen möchte. Es reicht mir voll und ganz die Zeit mit dir verbringen zu können."

Maja lächelte. Er hatte genau das ausgesprochen, was auch sie schon seit kurzer Zeit fühlte. "Ich weiß auch nicht!" fügte Thorsten hinzu, wie um sich zu entschuldigen. "Das ist bei mir auch so." erklärte sie ihm nun. "Wirklich?" Thorsten war doch ein wenig überrascht. "Ja." Maja lächelte. Zwischen ihnen beiden das war etwas ganz Besonderes. Niemals wollte sie das verlieren. Sie blieben für eine Weile stehen, horchten dem Klang des traumhaften Liedes. Aufeinmal näherte Thorsten sich ihr, nahm sie in den Arm und begann, sich langsam im Takt der Musik zu bewegen. Maja war dies zunächst etwas peinlich, etwas unsicher schaute sie sich um. Thorsten aber nahm ihr jede Angst und Unsicherheit und sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter und tanzte mit ihm. "Du kommst auf Ideen." flüsterte sie ihm grinsend ins Ohr, worauf Thorsten erwiderte: "Gefällt es dir nicht?" "Doch! Es gefällt mir sogar sehr gut."

Thorsten lächelte und Maja fiel zum ersten Mal auf, wie gut sein Lächeln ihr doch gefiel. Er hatte wohl nun doch bemerkt wie sie ihn ansah und schaute sie ebenfalls an. Maja musste lächeln und Thorsten erwiderte es. "Ich habe dich total gern weißt du das?" gestand sie ihm. Darauf lächelte Thorsten: "Ich habe dich auch sehr gerne." Er drückte sie ein wenig an sich und Maja schlang die Arme um ihn und genoss es, ihn so nah zu spüren. Auch als das Lied endete, ließen sie einander nicht los. "Mmmmh ich lasse dich nicht mehr los!" scherzte Thorsten und Maja musste lachen. "Du bist süß!" Darauf grinste Thorsten und Maja musste noch stärker lachen. Thorsten war echt ein toller Kerl, ganz besonders mochte sie seine liebe und lustige Art. Er konnte sie zum Lachen bringen wie kein anderer und mit niemand anderem hatte sie sich bisher so gut gefühlt. "Na was meinst du versuchen wir es noch einmal mit der Wasserbahn?" fragte er nun und Majas Puls beschleunigte. Diese Angst würde sie wohl niemals ganz besiegen. Sie überlegte.

Thorsten versuchte sie zu ermutigen. "Ich bin ja bei dir!" So gerne wollte er ihr helfen ihre Ängste zu überwinden. "Ich küsse dich diesmal auch nicht." scherzte er und Maja musste wieder lachen. "Okay ich versuche es." "Aber du musst mich dabei in den Arm nehmen." bat sie. "Natürlich!" Sie wanderten das Stück zur Wasserbahn hinauf, kurz zögerte Maja noch einmal als sie einen der Wagen hinunter schießen sah, fing sich aber gleich wieder und sie traten an die Kasse um die Tickets zu kaufen. Mit diesen gingen sie zu den Booten, gaben dem Angestellten die Tickets und setzten sich in die Boote.

"Oh Gott!" Ein wenig bang wurde Maja doch wieder und sie fing ein wenig an zu zittern. Zärtlich zog Thorsten sie zu sich in den Arm, flüsterte ihr ins Ohr: "Ich bin bei dir." und hielt sie fest im Arm. Sein Atem an ihrem Hals löste in ihr Gänsehaut aus, die von Thorsten nicht unbemerkt blieb. "Wieso hast du Gänsehaut?" fragte er nach. Maja erwiderte: "Ich weiß es nicht." Im nächsten Moment wurden sie auch schon wieder abgelenkt weil der Wagen sich in Bewegung setzte und die erste Anhöhung hinauf fuhr. Noch war Maja ruhig. Das kleine Stück Abfahrt machte ihr nichts, nur vor der hohen Abfahrt hatte sie Angst. Langsam fuhr der Wagen um die Kurve, ließ sich dann nach unten treiben und Maja und Thorsten lachten gemeinsam. Als sie unten gemächlich durch das Wasser trieben, tauchte Maja kurz die Hand ins Wasser und spritzte Thorsten damit an. "Na warte du!" reagierte der darauf und fing an sie zu kitzeln. Maja lachte Tränen.

Dies erstickte aber als der Wagen langsam die nächste Strecke hinauf fuhr. Mit einem Mal war Majas Angst wieder da. Eine Angst die so stark war, dass es ihr beinahe die Kehle zuschnürte. Thorsten bemerkte es gleich, legte ganz fest die Arme um sie und flüsterte ihr ins Ohr: "Ich bin bei dir. Dir kann nichts passieren!" Wieder löste sein Mund so nahe an ihrem Hals dabei Gänsehaut und ein wohliges Kribbeln aus und die Angst ging zurück. Ihr Wagen war nun oben angekommen, fuhr auf den Abgrund zu und Maja drehte sich weg, schmiegte sich ganz fest an Thorsten. Der musste ein wenig grinsen. Es war süß wenn sie sich so an ihn schmiegte. Gerade war der Wagen einen halben Meter hinunter gefahren, da bemerkte Maja wohl doch, dass mehr die Angst als alles andere in ihr regiert hatte. Sie wagte es, wieder aufzuschauen und schrie sogar vergnügt auf. Mit einer deftigen Dusche wurde sie dafür belohnt und als Thorsten wieder mit seinen Scherzen begann, konnte sie sich kaum mehr halten vor Lachen. Das Aussteigen stellte sich unter diesen Bedingungen als äußerst schwierig dar.

Lachend half Thorsten ihr aus dem Boot. "Du bist ein Knallkopf!" neckte Maja ihn und gab ihm lachend einen Watsch auf die Schulter, worauf Thorsten sich, mit einem Hundeblick, gespielt entschuldigte und Maja noch mehr lachen musste. "Ach Thorsten!" Stürmisch umarmte sie ihn, Thorsten lachte, schlang ebenfalls die Arme um sie und hielt sie ganz fest. Am liebsten hätte Maja ihn nicht mehr los gelassen. Doch warum bildeten sich Tränen in ihren Augen? Schnell wischte sie sie weg, löste sich dann wieder von ihm und sie liefen weiter, gingen auf das Riesenrad zu. "Wollen wir?" schlug er vor. Maja war einverstanden. Mit den Tickets in der Hand gingen sie zu den Gondeln die an ihnen vorbei schwebten, hatten nur ein junges Pärchen vor sich, dass sich immer wieder verliebt küsste. Das junge Paar stieg in die Gondel, die nun vor ihnen stoppte, setzte sich auf eine Seite und wurde abtransportiert.

Maja und Thorsten stiegen in die nächste. Auch sie setzten sich nebeneinander. Dabei hatten sie immer wieder das verliebte Pärchen im Blickfeld, die kaum die Finger voneinander lassen konnten. "Ja ja die Liebe." bemerkte Thorsten. "Ja." antwortete Maja und wurde ein wenig traurig. Thorsten bemerkte es sofort und zog sie wieder zu sich in den Arm. Maja kuschelte sich an ihn. "Du tust mir so gut!" Thorsten lächelte: "Das freut mich." Sie versank, spürte nur noch das Drehen des Riesenrades und die Nähe von Thorsten. Unbewusst und in Gedanken flüsterte sie irgendwann: "Ich liebe dich Thorsten." In dem Moment stoppte das Rad um sie hinaus zu lassen und sie erkannte, was sie da gesagt hatte. Thorsten schaute sie erstaunt an. Der Angestellte des Riesenrades rettete Maja, in dem er die beiden zum Aussteigen bat.

Die beiden stiegen aus der Gondel, gingen durch den Ausgang hinaus und kamen vor dem Riesenrad wieder zum Stehen. Maja hoffte, Thorsten hätte ihre Liebeserklärung nicht gehört, sie konnte sich nicht erklären, wieso sie das gesagt hatte. Doch schon stellte er sie zur Rede: "Hab ich das gerade richtig gehört? Hast du gesagt dass du mich liebst?" Mist! Maja wollte im Boden versinken. Verzweifelt schaute sie hoch zum Riesenrad, dann zu Boden, in die Menschenmenge… überallhin nur nicht zu Thorsten. Der aber wandte seinen Blick nicht von ihr ab. Was sollte sie denn jetzt nur tun? Sie hatte das nicht gewollt. In den letzten Tagen hatte Thorsten ihr sehr geholfen, die Zeit mit ihm fand sie wunderschön und sie liebte es mit ihm zu lachen. Noch keiner hatte sie je so zum Lachen gebracht und bei niemandem hatte sie sich je so sicher gefühlt. Selbst die Angst vor der Wasserbahn hatte er ihr genommen. Bei alldem hatte sie aber nie damit gerechnet, sich in ihn zu verlieben. Nun war es aber geschehen, wie lange sie schon in ihn verliebt gewesen war konnte sie nicht sagen, aber sie konnte es nicht mehr verleugnen und auch nicht mehr vor ihm verheimlichen, nun wo sie es versehentlich ausgesprochen hatte.

"Es tut mir leid!" Sie drehte sich um und rannte weg, rannte durch die Menge hindurch, schaute sich noch einmal um, doch er schien ihr nicht gefolgt zu sein. Vor dem Karussell "Hexentanz" kam sie kurz wieder zum Stehen und konnte kaum glauben was sie hörte. Ausgerechnet in diesem Moment spielten sie "Because you loved me" von Celine Dion. Tränen liefen ihr über die Wangen. Diese verdammte Liebe! Warum musste sie eine so tolle Freundschaft kaputt machen? Warum musste sie, Maja sich in Thorsten verlieben? Er war nie ihr Typ gewesen, nie hatte sie sich für ihn interessiert und dann lernte sie ihn durch den engen Kontakt richtig kennen, hatte mit ihm die schönste Zeit in ihrem Leben und verliebte sich dabei in ihn. Wie seine Augen glänzten wenn er sie ärgerte, wie süß er lachte, wenn er sie wieder mal zum Lachen gebracht hatte, was ihm nun wirklich nicht schwer fiel, er war eben ein lustiger Mensch. Wie zärtlich er sie im Arm hielt, wie er sie zu sich zog…. Sie zwang sich nicht mehr darüber nachzudenken. Zu schmerzhaft waren diese Erinnerungen.

Da stand plötzlich jemand neben ihr. Es war Thorsten. Maja erschrak. "Meinst du ich lasse dich einfach abhauen?" grinste er und Maja musste verlegen lächeln. "Noch mal zum Thema." Oh nein! Wieder schaute Maja zu Boden. Ihr war das ganze entsetzlich peinlich. Vorsichtig hob Thorsten ihr Kinn an. "Maja sag mir bitte, habe ich das vorhin richtig gehört? Hast du wirklich gesagt dass du mich liebst?" Maja wagte es kaum zu antworten. Sie schluckte schwer, bekam dann gerade noch heraus: "Ja." Thorsten wandte sich ab, schien ins Leere zu starren und Maja schoss das Blut in den Kopf. Da war er also, der Moment indem entweder nur ihr Herz oder auch ihre Freundschaft zerbrach. Noch immer stand Thorsten von ihr abgewandt.

"Das hätte ich nie geglaubt!" Langsam drehte er sich wieder zu ihr herum. "Immer haben mich die Mädels nur verarscht, verraten und verlassen…Wenn sie denn überhaupt mit mir zusammen sein wollten, denn schon das war äußerste Seltenheit. Dann kommen wir beide in engeren Kontakt und ich denke mir von Anfang nichts dabei, sage mir, bei der Frau hast du eh keine Chance, möchte mir mit dir aber eine tolle Freundschaft aufbauen. Merke leider mehr und mehr dass ich mich zu dir hingezogen fühle, ignoriere das aber um unsere Freundschaft nicht zu gefährden. Und dann das!" Kurz hielt er inne. "Mensch warum hast du denn nichts gesagt?" fragte er vorwurfsvoll, zog sie an sich und drückte sie ganz fest. Maja legte die Arme um ihn und konnte ihm kaum nah genug sein. "Ich wollte unsere Freundschaft doch nicht gefährden!" erklärte sie. "Ach Süße!" Zärtlich streichelte Thorsten ihre Wange. Maja lächelte, sah Thorsten nun an. Der erwiderte ihren Blick und sie schauten sich für einige Sekunden in die Augen, lächelten sich an.

"Ich würde dich gerne küssen." flüsterte Thorsten ihr dann zärtlich zu und Maja erwiderte strahlend: "Dann tu es!" Vorsichtig näherte er sich mit seinem Gesicht ihrem, zögernd berührten sich ihre Lippen, tauschten zunächst einen vorsichtigen Kuss aus, wurden mutiger und schließlich versanken sie in einem leidenschaftlichen Kuss, der nicht mehr zu enden schien. Verliebt sahen sie sich an. "Das wird dann wohl unser Lied sein." bemerkte Thorsten und Maja lächelte, während Celine ein letztes Mal den Refrain der romantischen Danksagung schmetterte. Ein wenig Unsicherheit in Thorstens Gesicht: "Ich hoffe doch wir sind von nun an zusammen?" Wieder lächelte Maja. "Ja das sind wir." Erleichtert lächelte nun auch Thorsten, küsste sie noch einmal. 

"Welch Wege die Liebe doch manchmal einschlägt." "Ja." Maja musste grinsen. Die Liebe verwickelte sich zu gerne in Widersprüche. Wie oft übersah man sie doch, GERADE weil sie die ganze Zeit vor einem stand. Ein Glück hatten die beiden doch rechtzeitig erkannt, was sie einander wirklich bedeuteten. "Wann hast du es das erste Mal gespürt?" fragte Thorsten zärtlich. Maja überlegte. "Das erste Mal wirklich wahrgenommen habe ich es vorhin nach der Wasserbahnfahrt. Nur dass ich meine Gefühle nicht ganz zuordnen konnte." "Und du?" erkundigte sie sich. Thorsten blickte zurück. "Mir ist während der Fahrt auf dem Schlagerexpress wo das Lied von Sunrise Avenue lief aufgefallen, dass sich was verändert hatte. Habe zunächst auch nicht ganz begriffen, was geschehen ist, nach und nach ist es mir dann klar geworden."

Wieder lächelten sie sich an und Maja schloss ihren Thorsten wieder ganz fest in die Arme. "Weißt du was?" "Was denn?" "Dein Umzug wird jetzt noch viel mehr Spaß machen." Maja lachte. "Ja das wird er. Zärtlich strich Thorsten Maja noch einmal mit der Hand über die Wange. "Ich bin verliebt in dich." Verträumt sah Maja ihn an: "Ich in dich auch." Und sie schloss ganz fest die Arme um ihn: "Und ich geb dich nie mehr her!" "Ja denkst du etwa ich dich? Du bist das Beste was mir je passiert ist!" "Du für mich auch." Ein langer Kuss folgte dieser Liebeserklärung und die weitere Strecke liefen sie Hand in Hand.

 

 



 
 

 

 
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden